Bei ihrer Sitzung in der Rumänischen Metropolie in Nürnberg, am 27. Februar 2010, haben die orthodoxen Bischöfe Deutschlands sich einstimmig zu einer Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland zusammengeschlossen. Damit werden die Vorgaben der IV. Präkonziliaren Panorthodoxen Konferenz umgesetzt, die im Juni 2009 in Chambésy bei Genf getagt und die Errichtung solcher Bischofskonferenzen in der orthodoxen Diaspora beschlossen hatte.
In Deutschland existiert bereits seit 1994 ein gesamtorthodoxes Organ, nämlich ein Verband der Diözesen, der den Namen „Kommission der Orthodoxen Kirche in Deutschland (abgekürzt: KOKiD)" trug. Die KOKiD mit ihren verschiedenen Referaten (etwa für Ökumene, Schule und Religionsunterricht, Rundfunk- und Fernseharbeit, Kontakte zum Sport usw.) wird auch weiterhin ihre Arbeit fortsetzen, aber jetzt als Ausführungsorgan der neu gegründeten Bischofskonferenz. Diese macht noch einmal deutlich, dass alle orthodoxen Diözesen, die in Deutschland vertreten sind und vor allem die griechischen, antiochenischen, russischen, serbischen, rumänischen, bulgarischen, georgischen und ukrainischen Gläubigen umfassen, eine einzige Orthodoxe Kirche bilden und als solche nun noch mehr als zuvor einvernehmlich durch ein gemeinsames höchstes Organ auf Bischofsebene handeln.
Die Präkonziliare Panorthodoxe Konferenz hat die Zielsetzung des neuen Gremiums so umrissen: „Aufgabe und Verantwortung dieser Bischofskonferenzen wird die Sorge um die Sichtbarmachung der Einheit der Orthodoxie und die Entfaltung gemeinsamen Handelns aller Orthodoxen in jeder Region sein, zur Erfüllung der pastoralen Bedürfnisse der dort lebenden orthodoxen Christen, zur gemeinsamen Repräsentation aller Orthodoxen gegenüber den Nicht-Orthodoxen und der ganzen Gesellschaft dieser Region, zur Förderung der theologischen Ausbildung und der kirchlichen Erziehung etc".
Vorsitzender der jetzt gegründeten Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland ist Metropolit Dr. Augoustinos (Labardakis) vom Ökumenischen Patriarchat. Zum Generalsekretär der Bischofskonferenz wurde der bisherige Geschäftsführer der KOKiD, Bischöflicher Rat Ipodiakon Nikolaj Thon (Russische Orthodoxe Kirche) gewählt, zu ihrem Schatzmeister Pfarrer Radomir Kolundzic (Serbische Orthodoxe Kirche).
Der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland gehören zehn Diözesan- und sechs Weihbischöfe an. Sie repräsentiert rund 1,5 Millionen orthodoxe Christen verschiedener Herkunft und Nationalität. Die Gründung der Bischofskonferenz darf somit auch als ein Zeichen der gelungenen Integration der Orthodoxen Kirche in Deutschland gewertet werden.
1. Ökumenisches Patriarchat von Konstantinopel » Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland, Exarchat von Zentraleuropa » Exarchat der orthodoxen Gemeinden russischer Tradition in Westeuropa » Ukrainische Orthodoxe Eparchie von Westeuropa
2. Griechische Orthodoxe Kirche von Antiochien » Metropolie von West- und Mitteleuropa (rum-orthodox)
3. Patriarchat Moskau » Ständige Vertretung der Russischen Orthodoxen Kirche in Deutschland » Berliner Diözese der Russisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats » Russische Orthodoxe Diözese des orthodoxen Bischofs von Berlin und Deutschland
4. Serbische Orthodoxe Kirche » Serbische Orthodoxe Diözese für Mitteleuropa
5. Rumänische Orthodoxe Kirche » Rumänische Orthodoxe Metropolie für Deutschland, Zentral- und Nordeuropa
6. Bulgarische Orthodoxe Kirche » Bulgarische Diözese von West- und Mitteleuropa
7. Georgische Orthodoxe Kirche » Westeuropäische Diözese der Georgischen Orthodoxen Kirche