Vor über 60 Jahren wurde in Düsseldorf die ukrainische orthodoxe Kirchengemeinde gegründet. Dies wurde mit dem Bau der St. Nikolaus-Kirche im Stadtteil Wersten nahe der dort für die sogenannten "heimatlosen Ausländer" errichteten Siedlung möglich.
Die Kirche und die Versammlungsräume wurden 1961 im Rahmen des "Flüchtlingsjahres" für die orthodoxen Christen von vier Nationalitäten - Ukrainer, Serben, Rumänen und Russen – errichtet und vom Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche im Rheinland betreut.
In der Mehrzahl waren es ältere, gesundheitlich schwache, kranke Menschen, Familien mit Kindern, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland verblieben sind, nicht auswandern konnten und noch in Flüchtlingslagern gelebt hatten.
Priester unserer Gemeinde
Mit der Auflösung der Lager musste das Kirchenleben in den neuen Siedlungsorten neu organisiert werden. Der erste Vorsteher der ukrainischen orthodoxen Gemeinde in Düsseldorf war von ihrer Gründung an bis 1968 Erzpriester Dmytro Wasylczuk. Er betreute zudem die ukrainischen orthodoxen Gemeinden in Dortmund, Köln, Krefeld und Bielefeld-Sennestadt. Erzpriester Wasylczuk verstarb im Mai 1968 und wurde auf dem ukrainischen Teil des Münchner Waldfriedhofs beerdigt.
Sein Nachfolger wurde Erzpriester Hryhorij Matwijenko
aus Osnabrück. Er betreute die Gemeinde in Düsseldorf bis Mitte 1972.
Danach wurde er nach Hamburg versetzt, um die ukrainischen orthodoxen
Gläubigen im norddeutschen Raum sowie in Schweden zu betreuen.
Erzpriester Hryhorij Matwijenko verstarb im Dezember 2007 in Düsseldorf,
wo sich auch sein Grab befindet.
Gemeindepfarrer in Düsseldorf wurde im Jahr
1972 Erzpriester Anfir Ostaptschuk. Er betreute außerdem die Gemeinden
in Köln, Essen, Frankfurt am Main und zeitweise auch in
Bielefeld-Sennestadt, die heute nicht mehr bestehen.
Mitrofor-Protopresbyter Anfir Ostaptschuk verstarb im Dezember 2021 und
wurde in Bergisch Gladbach Paffrath beerdigt.
Ab 2010 wurde die
Gemeinde neben Erzpriester Anfir Ostaptschuk auch von Erzpriester Vitali
Derewianka aus der belgischen Stadt Genk betreut - seit 2019 von
Erzpriester Volodymyr Soroka und seit 2022 auch von Priester Andrij
Baluch.
Das Orthodoxe Zentrum in Düsseldorf-Wersten in seiner
ursprünglichen Form existierte bis 2007. In den Jahren 2008 und 2009
hielt die ukrainische orthodoxe Gemeinde ihre Gottesdienste in der
römisch-katholischen Christus-König-Kirche in Düsseldorf-Oberkassel.
Diese Kirche wurde damals schon von der ukrainischen
griechisch-katholischen Gemeinde genutzt. Anfang 2010 wurde die Kirche
geschlossen.
Seit April 2010 finden ukrainisch-orthodoxe
Gottesdienste in der römisch-katholischen Kirche St. Augustinus (In der
Elb 2, 40229 Düsseldorf-Eller) statt. Wir sind der katholischen Gemeinde
St. Augustinus für die Gastfreundschaft dankbar.
Zentrum des geistigen und kulturellen Lebens
Für viele Ukrainer ist ihre eigene Gemeinde das Zentrum ihres geistigen und kulturellen Lebens. An Sonn- und Feiertagen kommen sie aus der Landeshauptstadt Düsseldorf, aber auch aus Köln, Bonn, Krefeld, Wuppertal, Essen, Dortmund und anderen Städten zusammen. Nach den Gottesdiensten haben sie die Gelegenheit, sich mit ihren Freunden und Bekannten zu treffen, Informationen auszutauschen und ihre Landsleute kennenzulernen.