Die ukrainische orthodoxe St. Nikolaus-Gemeinde in Düsseldorf (seit 1962)
Die Pfarrei des Heiligen Nikolaus des Wundertäters in Düsseldorf ist die älteste ukrainische orthodoxe Gemeinde in Nordrhein-Westfalen, gegründet 1962. Seit 2010 nutzt die Gemeinde für ihre Gottesdienste die römisch-katholische Kirche St. Augustinus.
Gottesdienst jeden Sonntag um 11 Uhr
Adresse: In der Elb 2, 40229 Düsseldorf-Eller
Für viele Ukrainer, die meist in den letzten drei Jahrzehnten und seit Beginn des umfassenden russischen Krieges gegen die Ukraine nach Deutschland gekommen sind, ist ihre Kirche das Zentrum des geistigen und kulturellen Lebens. Nach dem Gottesdienst versammelt sich die Gemeinde zu einer gemeinsamen Agape im Pfarrsaal bei der Kirche.
Die Ukrainische Orthodoxe Kirche in der Diaspora gibt es in Deutschland seit 1945. 1944 kamen zwölf Bischöfe der damaligen Ukrainischen Autokephalen Orthodoxen Kirche und viele Laien, getrieben von der Erfahrung des sowjetischen Terrors und Not, aus der Ukraine nach Deutschland, und begannen, das Kirchenleben in der Emigration zu organisieren. Mit der Auflösung der Flüchtlingslager des Zweiten Weltkriegs Ende der 1950er Jahre entstanden an den neuen Wohnorten in verschiedenen Städten Kirchengemeinden - in Düsseldorf 1962. Aufgrund ihres allmählichen Aussterbens existierten in den 1990er Jahren viele von ihnen nicht mehr. Die Gemeinde in Düsseldorf ist die einzige in Nordrhein-Westfalen, die aus dieser Zeit erhalten geblieben ist und auf eine mehr als 60-jährige Geschichte zurückblickt.
Die Ukrainische Orthodoxe Kirche in der Diaspora steht unter dem Omophorion des Ökumenischen Patriarchats (Konstantinopel), das der Orthodoxen Kirche der Ukraine im Jahr 2019 den Tomos der Autokephalie verlieh. Mit ihr ist die Ukrainische Orthodoxe Kirche in der Diaspora in voller eucharistischer Einheit. Die Ukrainische Orthodoxe Diözese von Westeuropa gehört zum Kreis der vom deutschen Staat anerkannten kanonischen orthodoxen Kirchen und gehört der Konferenz der Orthodoxen Bischöfe in Deutschland an.
Seit 1962 in Düsseldorf
Gegründet wurde die ukrainische orthodoxe Kirchengemeinde in Düsseldorf vor über 60 Jahren. Dies wurde mit dem Bau der St. Nikolaus-Kirche im Stadtteil Wersten nahe der dort für die sogenannten "heimatlosen Ausländer" errichteten Siedlung möglich. Die Kirche und die Versammlungsräume wurden 1961 im Rahmen des "Weltflüchtlingsjahres" für die orthodoxen Christen von vier Nationalitäten - Ukrainer, Serben, Rumänen und Russen – errichtet und vom Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche im Rheinland betreut. Die Gottesdienste wurden von den Gemeinden einzeln, der Reihe nach abgehalten.
Das Orthodoxe Zentrum in Düsseldorf-Wersten in seiner ursprünglichen Form existierte bis 2007. In den Jahren 2008 und 2009 hielt die ukrainische orthodoxe Gemeinde ihre Gottesdienste in der römisch-katholischen Christus-König-Kirche in Düsseldorf-Oberkassel. Diese Kirche wurde damals schon von der ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinde genutzt. Anfang 2010 wurde die Kirche geschlossen.
Seit April 2010 finden ukrainisch-orthodoxe Gottesdienste in der römisch-katholischen Kirche St. Augustinus (In der Elb 2, 40229 Düsseldorf-Eller) statt. Wir sind der katholischen Gemeinde für die Gastfreundschaft dankbar.
Priester unserer Gemeinde
Der erste Vorsteher der ukrainischen orthodoxen Gemeinde in Düsseldorf war von ihrer Gründung an bis 1968 Erzpriester Dmytro Wasylczuk. Er betreute zudem die ukrainischen orthodoxen Gemeinden in Dortmund, Köln, Krefeld und Bielefeld-Sennestadt. Erzpriester Wasylczuk verstarb im Mai 1968 und wurde auf dem ukrainischen Teil des Münchner Waldfriedhofs beerdigt.
Sein Nachfolger wurde Erzpriester Hryhorij Matwijenko aus Osnabrück. Er betreute die Gemeinde in Düsseldorf bis Mitte 1972. Danach wurde er nach Hamburg versetzt, um die ukrainischen orthodoxen Gläubigen im norddeutschen Raum sowie in Schweden zu betreuen. Erzpriester Hryhorij Matwijenko verstarb im Dezember 2007 in Düsseldorf, wo er auch beerdigt ist.
Gemeindepfarrer in Düsseldorf wurde im Jahr 1972 Erzpriester Anfir Ostaptschuk. Er betreute außerdem die Gemeinden in Köln, Essen, Frankfurt am Main und zeitweise auch in Bielefeld-Sennestadt. Mitrofor-Protopresbyter Anfir Ostaptschuk verstarb im Dezember 2021 und wurde in Bergisch Gladbach Paffrath beerdigt. |
Ukrainische orthodoxe Gemeinde in Düsseldorf
(seit 1962)